Häufig hegst du den Gedanken, wie wunderbar es wäre, einmal mit deinem geliebten Pferd einen Urlaub zu verbringen. Das Unterwegssein mit dem eigenen Pferdegefährten eröffnet eine unbeschreiblich schöne Dimension und vertieft die Verbindung zwischen dir und deinem Pferd. Vielen ist ihr Pferd meist nur vom Training auf dem vertrauten Reitplatz bekannt, sowie von der alltäglichen Pflege. Höchstens ein paar Routinen durch vertraute Pfade werden durchlaufen, und der Rest des Tages verfliegt oft unbemerkt.
Ein Urlaub in Begleitung deines Pferdes verspricht kostbare gemeinsame Zeit, unerwartete Situationen und einen Hauch von Abenteuer. Schon nach wenigen Tagen verstärkt sich eure Bindung. Ihr verlasst den gewohnten Rhythmus, denn über Tage hinweg verbringt ihr nahezu jeden Moment miteinander – beim Pferd und mit dem Pferd.
Gerade wenn du diese Erfahrung noch nie gemacht hast, mögen Zweifel aufkommen. Was ist zu beachten? Wie geht das überhaupt? Braucht man nicht ein speziell ausgebildetes Wanderreitpferd?
Gewiss, bestimmte Rassen und Eigenschaften können „geeigneter“ sein, doch grundsätzlich kann man mit jedem gesunden, regelmäßig gerittenen Pferd eine wundervolle Wanderritt-Erfahrung erleben.
Vor dem Start eines solchen Abenteuers solltest du einige Aspekte in Betracht ziehen und vielleicht lernen sowie üben – keine Sorge, es ist weniger kompliziert, als es zunächst scheint. Besonders beim ersten Mal ist es ratsam, nicht gleich die Alpenüberquerung anzugehen. Vielmehr bietet es sich an, gut durchdachte Touren oder sogar geführte Wanderritte in malerischer Umgebung mit guten Wegen zu wählen.
Bei uns im Wendland findest du stets Unterstützung in der Planung (sprich uns einfach an). Hier gibt es viele erfahrene Wanderreitstationen und bereits erkundete Routen, sodass du nicht mühsam alles alleine zusammenstellen musst. Mit zunehmender Erfahrung wirst du jedoch auch Spaß daran finden, eigene Strecken zu planen und Distanzen abzuschätzen.
Am Anfang sollte die Strecke weder zu lang noch zu kurz sein. Ein dreitägiger Ritt mit überschaubaren Tagesetappen ist ein angemessenes Ziel. Die Elbgenuß Runde könnte hier beispielsweise eine Option sein. Betrachte die Entfernung zwischen den Wanderreitstationen und überlege, wie weit du normalerweise reitest, wenn du zu Hause unterwegs bist. Erhöhe schrittweise die Distanz, um ein Gefühl für die neue Streckenlänge zu bekommen. Doch mache dir keine Sorgen, wenn du regelmäßig reitest. Als Beispiel sind täglich rund 20 km für einen dreitägigen Ritt keine riesige Herausforderung.
Um mehr über das Wanderreiten zu erfahren, empfiehlt es sich, an Kursen und Ausritten der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) teilzunehmen. Hier triffst du auf erfahrene Menschen, die das Ziel verfolgen, sicher in der Natur unterwegs zu sein. (www.vfdnet.de)
Auch die Frage des Gepäcks sollte nicht außer Acht gelassen werden. Packtaschen gehören dazu und sollten bereits in vertrauter Umgebung mit dem Pferd geübt werden. Anfangs kannst du bei vielen Wanderreitstationen (auch bei uns) nachfragen, ob ein Gepäcktransfer möglich ist. So kannst du dich auf das Wesentliche – das Reiten und das Genießen der Strecke – konzentrieren.
Es ist ratsam, einige Dinge immer dabei zu haben, auch wenn du einen Gepäcktransfer nutzt: ein Erste-Hilfe-Set, einen Reithelm, Reparaturmaterial (etwas geht immer kaputt), Regenschutz, ausreichend Getränke, ein Handy, je nach Jahreszeit eine Stiefellampe oder eine andere Beleuchtung. Auch die Navigation sollte im Vorfeld gut durchdacht sein. Dafür stehen Karten im Maßstab 1:25000 oder 1:50000 zur Verfügung, oder du kannst ein Offroad-Navigationsgerät wie eines von Garmin verwenden. Outdoor-Apps wie Komoot für das Handy bieten sich ebenfalls an. Die VFD bietet oft Online-Kurse an, um den Umgang damit zu erlernen. Denn auch wenn wir nicht im Amazonas reiten, kann man sich leicht in den Wäldern verirren und dadurch unnötige zusätzliche Kilometer zurücklegen.
Gerade zu Anfang ist es ratsam, eine solche Reise nicht alleine anzutreten. Idealerweise planst du gemeinsam mit jemandem, der bereits Erfahrung hat. Zu zweit oder in einer Gruppe zu reisen ist immer sicherer und ermöglicht angenehme Reitgesellschaft.
Das Wichtigste jedoch: Wanderreiten ist kein Wettrennen, sondern eine Quelle des Glücks. Seid entspannt, tragt stets ein Lächeln auf den Lippen und genießt die Zeit mit dem Pferd. Nichts ist schöner, als gemeinsam die Natur zu erkunden und zu entschleunigen. Vielleicht sehen wir uns eines Tages sogar am Elbsattel, und ihr könnt von eurem unvergesslichen Abenteuer berichten. Wir werden für eure Unterkunft sorgen, sodass ihr nach der Reise bestens versorgt seid.